Film Preview: Berlin Rebel High School

Kein Bock auf Schule! Worte, die wohl jeder kennt und die in Deutschland in den letzten Jahren an vielen Schulen zum Credo wurden. Ein neuer spannender Dokumentarfilm zeigt nun mit ziemlich viel Energie, Witz und Oha-Erlebnissen, dass Schule auch anders geht: frei, gemeinschaftlich und eigenverantwortlich!

Es ist die Geschichte einer radikal andersdenkenden Schule: Die SFE Berlin, Schule für Erwachsenenbildung, scheint beinahe ein Ort der Utopie zu sein, eine letzte Bastion der 68er-Bewegung. Seit nunmehr 40 Jahren bewehrt sich das hierarchielose Konzept dieser Schule gegen das vorherrschende System. Im Hinterhof Kreuzbergs befindet sich für viele das Tor zur „zweiten Chance“, hinter den mit Graffiti besprühten Wänden. Hier gibt es weder einen Rektor, noch Noten, noch einen Klassensprecher. Dafür eine Perspektive! Entscheidungen werden in einer Vollversammlung getroffen und jeder hat hier eine Stimme. Auch wenn es darum geht, Lehrer zu entlassen. Natürlich per Mehrheitsvotum.

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Vier Jugendliche im Alltag an der Rebel High School. Seit 1973 kamen über 10.000 Jugendliche hier durch die Reifeprüfung an staatlichen Gymnasien. 70 Prozent schafften das Abitur und beinahe 90 Prozent den Mittleren Schulabschluss (MSA). Beachtlich, vor allem wenn man sonst überall die Alarmglocken des maroden Bildungssystem läuten hört. Jedes Jahr verlassen rund 60.000 Jugendliche in Deutschland ihre Schule ohne Abschluss. Vor ihnen liegt dann das große Nichts. Die SFE versucht solche Schulabbrecher aufzufangen und ihnen zu zeigen, dass sie im Stande sind ohne Leistungsdruck großes zu vollbringen. Immerhin finanzieren sie mit 160 Euro monatlich die Schule selbst und auch über ihren Stundenplan stimmen sie demokratisch ab.

Ein faszinierender Ort, ein spannender Film, den ihr ab sofort im Kino sehen könnt.

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