Simon Green, der unter dem Künstlernamen Bonobo gerade durch die Welt tourt, kündigte einen Stop in Köln an und circa zwei Minuten später war klar, dass ich mir dieses Spektakel nicht entgehen lassen würde – und was soll ich sagen, es hat sich gelohnt!

Zugegebenermaßen etwas unvorbereitet machte ich mich letzten Freitag auf zum Konzert und traf auf dem Weg zur falschen Rheinseite einige weitere Bonobo-Fans. Im Bus kamen wir schnell ins Gespräch und auf die Frage, wer die Vorband kenne, hatte niemand so richtig eine Antwort. „Grandbrothers“, rief einer von hinten. Die Musik im Dance/ Electronic-Stil sei zwar besonders, aber nicht leicht zugänglich. Mehr als interessiertes Schulterzucken und einem Lächeln war von mir nicht drin, ich wollte mich überraschen lassen.

Mein Stehnachbar erzählte dann, dass die Jungs von Grandbrothers aus Wuppertal seien. Ich gebe zu, dass das meine Unvoreingenommenheit nicht gerade unterstützte, denn ich meine: Wuppertal. Keiner hier hält diesen anmutig klingenden Ort für das Mekka der Musik. Oder doch? Hand hoch! Dann ging es los: zwei schüchtern wirkende junge Männer betreten die Bühne, setzen sich an ein undefinierbares Instrument, das ein bisschen wie ein Klavier aussah, und schon nach wenigen Tönen strahlen meine Begleitung und ich uns ungläubig an. „Nicht leicht zugänglich“?! Um Himmels Willen, es war wundervoll!

Überwältigt von der Klangkunst der zwei Jungs blieben nur wenige Minuten bis Bonobo in Begleitung einer jungen Dame auf der Bühne erschien und sie uns gemeinsam großartige Tracks wie Kerala um die Ohren schmeichelten.

Mein persönlicher Gänsehautmoment war bereits nach dem zweiten Song: Break Apart. Schon während des Songs war da eine spürbare, aber nicht unangenehme Schwere in der Luft, ich kann es nicht richtig beschreiben. Schließlich sah ich, wie die Sängerin sich kurz nach der Performance kurz durch ihr Gesicht fuhr und flüchtig ein paar Tränen wegwischte …

Danke für diesen zauberhaften Abend mit zauberhafter Musik. <3

Credits
all images © Laura Kirst