"Music is restless, music is a vagabond" – Mit diesem Versprechen lädt Tom Baumann, Singer-Songwriter der Band Currao am Samstag, den 20. Januar 2018 Musiker aus Italien, Irland und Griechenland ein, um tanzwütige Berliner und Berlinerinnen nach allen Spielarten des Ska, Singer-Songwriter, Gypsy Blues und Folk in der WABE im Prenzlauer Berg einzuheizen.

Das Vagabond Festival feiert seine 10. Edition und garantiert dabei handgemachte Musik, die nicht nur für einen interkulturellen Geist und Austausch steht, sondern vor allem atemlos und quicklebendig das Publikum zum Springen bringt. Keine schlechten Voraussetzungen für eine heiße Nacht bei bitterkalten Temperaturen vor der Tür. Dieses Jahr am Start sind Fabrizio Pocci feat. Erriquez (Bandabardò), CURRAO, Emmet O’Malley und Marina Mulopulos mit Paolo Del Vecchio. Wir haben Tom vorab zum Interview getroffen und mit ihm über den Spirit der Vagabunden, musikalische Familien und kulturelle Offenheit gesprochen.

Wer sind die Vagabunden?

Im Sinne des Festivals sind alle teilnehmenden Künstler und Singer-Songwriter Vagabunden. Sie sind mit ihrem entsprechenden Esprit am Start und verteilen mit ihrer Musik jene kulturelle Saat, die sie auf den Straßen der Welt eingesammelt haben und überall mit sich tragen. Über die Jahre ist dabei so etwas wie eine musikalische Familie entstanden, die sich gegenseitig unterstützt, vor allem wenn es um die logistische Organisation von Gigs im Ausland geht: Bei jedem Event versuchen wir immer etwas gemeinsam auf die Bühne zu bringen und unsere Styles zu vermischen. Unglaublich! Dieses Jahr feiern wir schon unsere zehnte Edition!

Bist du ein Gypsy im Herzen?

So etwas in der Art. Wenn damit gemeint ist, dass man gerne reist, offen für neue Eindrücke und Kulturen ist und dabei die Musik auch immer automatisch eine große Rolle spielt, dann auf jeden Fall. Ich könnte ohne diese Eindrücke gar nicht existieren. All das fließt dann auch in die eigenen Songs ein und ist natürlich eine große Quelle der Inspiration.

Alles hat angefangen mit…

….Musik irgendwo am Strand. Als Musiker und Singer-Songwriter ist man eigentlich ständig unterwegs und hat immer seine Gitarre, eine Ukulele oder eine Djembe zur Hand oder mit auf Reisen. Ob auf Tobago oder Sizilien, so war es immer die Leidenschaft der Menschen, die ich kennenlernen durfte, die zu guter Letzt dazu führte, diesen Austausch auch musikalisch auf die Bühne zu bringen.

Der Spirit des Vagabond Festival ist…

… wie bereits erwähnt der Austausch und das Miteinander der Musiker. Allzu oft erscheint das Musik Business als Haifischbecken, in dem sich viele nur als Konkurrenten sehen, anstatt gute Vibes und positive Energie zu teilen. Genau das ist der Spirit des Vagabond Festivals!

Welche Musiker lädt das Vagabond Festival ein?

Hier gibt es im Prinzip keine Grenzen, warum auch? Gestartet haben wir aber vor allem mit Musikern und Acts aus Italien, Frankreich, England und Irland. Das hat sich einfach so durch freundschaftliche Verbindungen und Kontakte ergeben. Letztes Jahr hatten wir mit Baldo Verdù und Tonto Malembe aber auch eine in London ansässige venezolanische Truppe bei uns in Berlin! Von Singer-Songwritern über Akustik Trio bis zur kompletten Ska, Polka oder Funk-Band ist aber stets alles mit dabei.

Wo findet das Festival statt?

Wir wechseln immer wieder mal die Venue, aber unsere Homebase ist ganz klar die WABE im Prenzlauer Berg, eine super Location mit hervorragendem Team. Wir sind dabei das Vagabond Festival auch im Ausland zu veranstalten. Letztes Jahr gab es die erste Ausgabe in London, was wir dieses Jahr wiederholen werden.

Gibt es einen kulturellen Schwerpunkt in diesem Jahr?

Das ist sicherlich Italien. Mit Fabrizio Pocci kommt ein toller Act aus der Toskana nach Berlin, der zudem vom Frontmann der nicht unbekannten italienischen Folk-Kultband „Bandabardò“ gefeatured wird. Dazu noch Marina Mulopulos, eine griechische Sängerin, die in Italien lebt und ihre beiden Herkünfte vermischt, eine tolle Mischung, wie ich finde.

Mit deiner Band Currao verbindet ihr musikalisch Ska, Balkan Folk und Berliner Schnauze. Welche Rolle spielen Grenzen in eurer Musik?

Absolut keine. Wir versuchen diverse Einflüsse zu vereinen, haben Ska, Reggae, Pop und Folk Elemente dabei und mischen dazu noch verschiedene Sprachen wie Deutsch, Italienisch und Französisch in unseren Texten – ohne dabei jedoch unsere Berliner Identität oder Authentizität zu vergessen. Ich hoffe, dass das man das auf unseren Konzerten mitbekommt. Nicht zuletzt besteht unsere Band ja aus internationalen Musikern, die ihre Wurzeln in Italien, Holland und Berlin haben.

Wer sollte beim Vagabond Festival unbedingt mittanzen?

Alle, die sich mit dem oben beschriebenen Spirit identifizieren können, gute Musik zum Abzappeln mögen und ein offenes Herz und Ohr für andere Sprachen und Kulturen haben.

Last but not least: Braucht die Welt mehr Vagabunden?

Definitiv. Es kann davon nicht genug geben!!! Das Motto lautet ja: „Musik vagabondiert!“

FACTS

Was: Vagabond Festival
Wo: WABE – Danziger Straße 101 / Berlin
Wann: 20. Januar 2018, door 19:30
Tickets: 12 EUR Vorverkauf (15 EUR Abendkasse)