New Video: „No Black in The Union Jack“ by Ebony Bones

, 11. Juli 2018 music, news
Kriege, Flüchtlingsdebatten, Brexit, Trump,... nicht nur in UK, sondern in ganz Europa erstarken erneut die Nationalisten. Erschreckend auch für Producerin und Schauspielerin Ebony Bones, die mit ihrem beatlastigen und punkigem neuen Song-Manifest ein Zeichen gegen Intoleranz und Rassismus setzt.

Pünktlich zum Sommer meldet sich die britische Sängerin Ebony Bones mit ihrem dritten Studioalbum „Nephilim“ zurück, das am 20. Juli bei ihrem eigenen Label 1984 Records erscheint. Darauf beweist sie erneut, weshalb sie zu den wichtigsten Avantgarde-Producerinnen der aktuellen Musiklandschaft zählt. Mit dem Track und neuem Video „No Black In The Union Jack“, das kürzlich erschienen ist, bringt die Musikerin ihre Empörung zum Ausdruck. Der Song ist rundum den Audiomitschnitt der berüchtigten „River of Blood“-Rede des UK-Parlamentariers Enoch Powell aus dem Jahr 1968 aufgebaut und kritisiert zynisch die rassistische Gesinnung, die leider auch 50 Jahre nach der Tonaufnahme im Heimatland der Britin vorherrscht.

Doch nicht nur das Thema „Nationalismus“ in der Post-Brexit-Zeit spielt auf dem neuen Album, der in London geborenen Künstlerin, eine Rolle. Ein Argument das Ebony ebenfalls in mehreren Liedern umkreist, ist die Zensur: Einerseits blickt sie auch die offensichtlichen Zensuren, wie zum Beispiel in China, anderseits thematisiert sie die schleichenden und weniger offensichtlichen Meinungsbarrieren, mit denen wir uns auch hierzulande auseinandersetzen sollten.

Vor exakt einem Jahrzehnt begann Ebony Bones ihre Karriere als Musikerin, als sie anonym ein Demo via MySpace ins Netz stellte: „We Know All About U“ hieß der Track, den Zane Lowe wenig später entdeckte – was Bones zur „von der BBC meistgespielten Künstlerin ohne Vertrag“ machte. Seither hat sie zwei Studioalben sowie die EP „Milk & Honey“ veröffentlicht.

Auf „Nephilim“ verwöhnt sie unsere Ohren mit einem einzigartigen Sound, der Elemente aus Dubstep, experimentellem Jazz, Afrofuturismus und Jungle-Punk vereint. Ein wilder Mix aus satten Beats und orchestraler Instrumentiersierung, für das sie mit dem Beijing Philharmonic Orchestra zusammenarbeitete.

Die 35-Jährige, die sich ständig neu erfindet und mit ihrer Kunst ein Exempel für die neuen Generationen statuieren will, um den Wandel voranzutreiben, zählt zu einer der wenigen weiblichen Solo-Produzentinnen der Musikwelt. Auch wenn es kaum zu glauben ist, aber weniger als 5% der Producer-Szene sind Frauen. Kein Wunder also, dass selbst Ikonen wie Yoko Ono sie verehren. Mein Tipp für euch: Nichts wie ran und einmal laut aufdrehen!

Wer mehr über Ebony Bones erfahren will, sollte ihr auf FB + Insta folgen.