Die exotische Schönheit Lafawndah präsentierte letzte Woche ihre neue Single "Daddy" und macht uns damit auch ihr Debütalbum "Ancester Boy" neugierig, das im März erscheinen wird. Welches kraftvolle Statement sich hinter dem musikalischen Manifest der Künstlerin verbirgt, erfahrt ihr hier.

Yasmine Dubois alias Lafawndah war die Neuentdeckung des Musiklabels Warp. Mit ihren TAN Eps und der Single „Joseph“ startete die New Yorker Produzentin letztes Jahr auch in Europa durch. Nun wird sie ihr erstes Album über ihr eigenes Label Concordia veröffentlichen. Ihre Musik ist ein interkulturelles Potpourri, welches nicht zuletzt durch die bewegte Biografie der Künstlerin beeinflusst wird. Das Universaltalent mit iranischen und ägyptischen Wurzeln, lebte ebenso in Paris wie in Mexiko.

So wie bereits mit den zuvor erschienen Songs, erschließt die Kosmopolitin auch mit „Daddy“ musikalisches Neuland und hinterlässt darauf ihre ganz persönlichen Spuren. Aufregend, pulsierend und unerforscht lässt Lafawndah Club- und Popmusik miteinander verschmelzen. Ihre Tracks vereinen dabei die Rhythmen dieser Welt mit voluminösen Bässen und R’n’B-lastigem Sound. Sie selbst spricht von „ritueller Clubmusik, die Dinge neugestalten und anders aussehen lassen will“.

Ancester Boy erzählt die Geschichte eines noch entstehenden Volkes, das aus dem Bedürfnis heraus erwacht, andere zu finden und Unsicherheiten zu teilen, wenn man selbst nirgendwo hingehört. Das Resultat ist eine opulente Verkettung von Gefühlen und Ideen, die durch ein wiederkehrendes Motiv miteinander verbunden sind: Das Gefühl, dass ein Körper niemals groß genug für das ist, was man fühlt. Gespickt mit Erinnerungen, die klangvolle Muster entstehen lassen, erinnert das Album ohne Zweifel an die Geschichtenerzählerin Nina Simone. Sie zählt, ebenso wie Missy Elliott und Kate Bush, zu Lafawndah persönlichen Ikonen.

Wie tiefgründig und emotional das Werk der Künstlerin ist, bewies sie bereits mit ihrem selbst gedrehten Video „Joseph“, das sie der „Artemis Response Coalition“, kurz ARC, widmete. Diese außerstaatliche matriarchale Gruppierung, die fern vom Radar der Öffentlichkeit Geburtshäuser auf der ganzen Welt führt, inspirierte Lafawndah zu ihrer Ode an das neugeborene Leben. Geschrieben habe sie den Song an einem „sehr dunklen Tag in der Geschichte“, dem Election Day in den USA. Damals wusste sie nicht, was sie tun sollte und war von Angst durchzogen. In diesem Moment bekam sie den Anruf ihrer besten Freundin, die so eben ihr Kind bekommen hatte. Danach entstand der Song wie von allein.

Auf der neuen LP ist die Sound-Essenz der Künstlerin noch entschlossener, psychedelischer und beinahe wütender. Das zwischen Los Angeles, Mexico City, New York, London und Paris entstandene nomadische Werk ist frei von territorialen Grenzen und verspricht nicht nur deswegen absolute Suchtgefahr! Wer Lafawndah 2019 live erleben möchte, sollte sich auf die Reise zu einigen der wenigen Konzerte begeben.

Live-Shows 2019

17.01.19 – Eurosonic, Groningen NL
14-17.03.19 – SXSW, TX USA
29.03.19 – ReWire Festival, NL
07.04.19 – CEREMONIAL BLUE w/ Midori Takada, Barbican, London UK
09-13.04.19 – Tremor Festival, PT
27.04.19 – DonauFestival, AT

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