Ganz Deutschland feierte vor wenigen Tagen das 30-jährige Jubiläum des Falls der Berliner Mauer. Doch trotz der Abschaffung der Grenzkontrollen innerhalb Europas, scheinen Mauern in der Welt wieder in Mode zukommen und das mauerlose Zeitalter vorüber. Die Gruppenausstellung ‚Walls Come Tumbling Down!‘ widmet sich genau diesem Thema und präsentiert neben historischen auch brandaktuelle Werke.

Im Zeitalter von Donald Trump und Co existieren weltweit mehr Mauern als 1989. Anlässlich des 30. Jubiläums des Berliner Mauerfalls zeig die Fotoausstellung in der Galerie Chaussee 36 mit Arbeiten von Renaud De Gambs, Fanny Duval, Leonard Freed, Daniel Müller Jansen, Wolfgang Krolow, Will McBride und Günter Zint unterschiedliche Werke, welche sich sowohl der Vergangenheit als auch der Gegenwart widmen. Neben Fotografien der Berliner Mauer stehen aktuelle Werke, die zeigen, dass die Spuren der Teilung bis heute im Stadtbild sichtbar sind. Mit Fotografien von Sperren und Abgrenzungen weltweit wird außerdem die Frage aufgeworfen, was all diese Mauern über den heutigen Zustand unserer Welt verraten.

Fanny-Duval; Monopolisee-Frontiere, 2017

Allerorts werden Mauern und Zäune neu errichtet und Grenzen gefestigt. „Inzwischen lässt sich kaum mehr bestreiten, dass sich das Versprechen einer grenzenlosen Weltgesellschaft keineswegs erfüllt hat“, gibt Markus Schroer zu bedenken. Weltweit würden aktuell fünfmal so viele Grenzmauern existieren, als zur Zeit des Mauerfalls. Doch Mauern müssen nicht unbedingt aus Stein gebaut sein, sie existieren vor allem in unserem Handeln und Denken. Bei dem Versuch diese zu überwinden, sterben täglich Menschen an den Grenzen. Diese Grenzen bestehen heute nicht nur aus Mauern und Stacheldraht, sondern werden durch ein ganzes Überwachungs- und Regulierungssystem von Kameras und Hubschraubern, Visa-Anträgen, Beamten und Behörden ausgebaut.

FACTS

Galerie Chaussee 36 Photography
Chausseestraße 36, 10115 Berlin
11. Okt — 30. Nov 2019
Öffnungszeiten: Do-Sa 13-18h.
Eintritt: 7 € / ermäßigt 5 €