5 Gründe sich in Rotterdam zu verlieben

Bei Erwähnung der Begriffe Niederlande und Städtetrip schießt höchstwahrscheinlich jedem erstmal die Hauptstadt Amsterdam in den Kopf, wohl kaum die kleine Schwester Rotterdam. So ging es mir zumindest, als Thang mich fragte, ob ich Lust hätte für einen Kurztrip in die Hafenstadt zu fahren. Ich stellte mir eine ziemlich graue und triste Industriestadt vor, in der die Jugendlichen Gabber-Techno hören und Trainingsanzüge tragen. Doch Thang beruhigte mich mit seinen Erzählungen von Rotterdam und das Programm überzeugte mich schließlich vollends. Vor Ort sollte ich dann gänzlich eines Besseren belehrt werden – seit ich zurück bin schwärme ich jedem, der es hören will oder nicht, von dieser Stadt vor und präsentiere nun meine 5 Gründe, sich in Rotterdam zu verlieben.

1. Architektur

Von wegen graue Hafenstadt! Rotterdams Architektur ist äußerst vielseitig und bietet neben den für die Niederlande typischen schmalen, süßen Backsteinhäusern, sehr viele schöne (da verliert Berlin auf ganzer Linie) Nachkriegs-Bauten im Bauhaus-Stil, vereint mit super modernen Wolkenkratzern und sehr experimentellen Gebäuden, wie den Kubushäusern. Das Highlight ist jedoch eindeutig die von den Architekten Van Berkel & Bos erschaffene Erasmus-Brücke, die Rotterdams Altstadt mit dem städtebaulichen Entwicklungsgebiet Kop van Zuid verbindet. Den besten Ausblick auf die „Schwanenbrücke“ hat man aus den Panorama-Zimmern des nHow Hotels, das sich in einem Teil des De Rotterdam-Hochhauskomplexes (entworfen vom weltberühmten Architekten Rem Koolhaas) befindet. Wer nicht in den himmelweichen Betten des Hotels ruhen darf, sollte einfach abends für einen Drink in der coolen Bar im 7. Stock vorbeischauen.

IMG_0743

2. Witte de Withstraat

„Love is in the air“ – an dieser Stelle nicht nur ein cheesy pun, sondern Realität. Diese süße Straße ist definitiv ein Grund sich in Rotterdam zu verlieben. An jeder Ecke der Allee finden sich Restaurants, Bars, Galerien, Streetart oder Interior-Läden und Fashion-Boutiquen. Wer abends ausgehen möchte, wird hier fündig. Zum Beispiel im Ball Room: Neben kleinen Snacks werden hier in stylischem Ambiente 52 verschiedene Gin-Sorten mit erlesenen Tonics gereicht. Zu späterer Stunde verschwinden die Tische und es entsteht eine kleine Tanzfläche.

3. Mode & Kunst

Für alle Designliebhaber und Fashionistas hat Rotterdam einiges zu bieten und das bezieht sich nicht nur auf die diversen Shoppingmöglichkeiten. Besonders zwei Ausstellungen lagen bei meinem Besuch im Fokus. Das Nederlands Fotomuseum beherbergt aktuell (noch bis zum 10.01.2016) die beeindruckende Retrospektive des frühen Mode- und Vogue-Haus- und Hoffotografen Horst P. Horst. Die vom renommierten V&A-Museum kuratierte Ausstellung zeigt erste Experimente, intime Portraits von Prominenten, unzählige Vogue-Cover, Reisedokumentationen, High Fashion Editorials und Aktfotografien (aus der Privatsammlung von Elton John entliehen). Nicht weniger spannend ist die Ausstellung „Photo to Fashion“, für die der niederländische Modedesigner Mattijs van Bergen in Zusammenarbeit mit dem Fotomuseum eine Vielzahl an wahnsinnig schönen Schwarz-Weiß-Modefotografien gesammelt hat und darauf basierend eine eigene Kollektion entwickelt hat. Die fertigen Teile können beim Rundgang gleichzeitig bestaunt werden. Absolut zu empfehlen!

Wer danach noch nicht genug von Mode hat, sollte unbedingt dem Het Nieuwe Instituut einen Besuch abstatten. Allein schon das Musuemsgebäude ist architektonisch on point – innen erwartet euch eine bunte Mischung aus Archiv, Workshop, Runway und Shop. Besonders interessant zu sehen ist die gesonderte „Fast Fashion“ Ausstellung, die die Nachhaltigkeit in der Modewelt – oder eher das Nichtvorhandensein derer – eindrucksvoll vor Augen führt.

4. Food

Als bekennender Foodie (#wiebseats) trägt natürlich auch das kulinarische Angebot einer Stadt für mich zum guten Eindruck bei und auch hier hat Rotterdam mich nicht enttäuscht. Natürlich gibt es da die niederländischen Klassiker wie Patatje oorlog (Pommes mit Mayo, Satesoße und Zwiebeln) oder Bitterballen (panierte, frittierte Fleischklöße), doch will ich euch lieber von der Fenix Food Factory erzählen. Diese etwas berlinerisch anmutende Lagerhalle (R.I.P. Neue Heimat) bietet einen kleinen kulinarischen Himmel. Bei Jordy’s Bakery durften wir uns durch die verschiedensten Brotsorten mit Butter, Hummus, Olivenöl oder Heringssoße futtern, nur um danach mit Brownie-Stücken und Butterkuchen belohnt zu werden. <3 Ach, Kohlenhydrate <3 Ansonsten findet ihr hier viele kleine Stände mit allerlei Leckereien, wie Pizza oder BBQ. Wer noch auf der Suche nach einem Mitbringsel – Stichwort Käse – ist, ist hier goldrichtig.

5. Lebensstandard

Das Tolle an Rotterdam ist, wie ich finde, dass diese Stadt eine Vielzahl kultureller Aspekte, eine spannende Architektur aus Alt und Neu, sehr herzliche Menschen, einen Großstadt-Vibe und trotzdem eine Überschaubarkeit zu bieten hat und das allem bei einem scheinbar sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Für einen Wochenendtrip muss man bei weitem nicht mit den Preisen Amsterdams rechnen, was dann ja noch mehr Spaß macht und Gelegenheit zu Shoppen und Schlemmen bietet. Außerdem ist Rotterdam wohl eine der most instagrammable cities, die ich je gesehen habe – hier ein süßes Café, dort ein Neonschriftzug und an der nächsten Ecke der Blick über das Wasser.

Rotterdam, ich komme wieder!

Wir bedanken uns bei Rotterdam Partners, für die Einladung zu dieser schönen Reise.