Ein verklärter Blick. Ein Kuss. Die Leere einer Flüchtlingsunterkunft. Ghetto Vibes in Roms Vorstadt und Kinder in einer meterhohen Cannabisplantage. Die Bilder des Fotojournalisten Matteo Bastianelli erzählen viele Geschichten, aber vor allem fokussieren sie den Menschen hinter den Geschichten. Durchdrungen von der Suche nach Identität und Erinnerung, fängt der Fotograf jene intimen Augenblicke ein, die uns berühren und gleichzeitig die Welt verständlich machen. Eine Verbeugung vor dem Mann hinter der Kamera...

Matteo Bastianelli ist 1985 in Rom geboren und arbeitet als freischaffender Fotograf, Dokumentarfilmer und Publizist zwischen den Welten. Nach seinem Studium an der „Roman School of Photography“ wendet er sich insbesondere der hohen Kunst der Reportage d’Auteur zu. Dabei beschäftigen ihn vor allem die sozialen, politischen und ökologischen Fragen unserer Zeit sowie die Auswirkungen von Konflikten auf das Leben der Menschen. Seine Fotografien und Filme wurden von einer Reihe internationaler Magazine und TV-Sender veröffentlicht, darunter: Al Jazeera, CNN, Der Spiegel, New York Times, L’Oeil de la Photographie, National Geographic, Vanity Fair, La Repubblica, El Pais, L’Espresso und vielen anderen.

Eine seiner ersten Arbeiten widmete sich dem ehemaligen Jugoslawien und insbesondere dem Genozid von Srebrenica in Bosnien. Dabei werden in dem 2013 erschienenen Dokumentarfilm „The Bosnian Identity“ die Grenzen zwischen bitterer Vergangenheit und hoffnungsvoller Zukunft gezeichnet, in deren Mitte sich die Seele eines Volkes befindet, das seinem Trauma mit schwarzem Humor und der Suche einer neuen Identität begegnet.


Im Jahr 2013 begann der Fotograf ein weiteres Langzeitprojekt: Mit „Souls of Syrians“ will er eine Multi-Media-Plattform schaffen, die die Folgen des Syrien Krieges tiefgründig dokumentiert. Die Arbeiten Bastianellis wollen damit einen direkten und aufrichtigen Kontakt mit Flüchtlingen in vielen europäischen Ländern ab stärken. Sein gleichnamiger Film erhielt 2015 den Italian Doc Screenings Development Award für den besten Dokumentarfilm.

Zudem zählt die in Italien und Albanien begonnene Arbeit „The Green Gold“ zu einem seiner kürzlich erfolgreichsten Werke. Mit den Fotografien greift er die Dynamik des Cannabis-Geschäfts in Europa auf und analysiert nicht nur die Prohibition von Marihuana sondern auch die Chancen der industriellen sowie medizinischen Verwendung für die Zukunft. Das Projekt wurde im Juni 2017 als Titelstory der National Geographic Italia und zudem ins Programm des Internationalen Festivals des Fotojournalismus „Visa pour l’image“ in Perpignan gewählt.

Eine seiner neuesten Serien für die weltweite Ausgabe der National Geographic führte ihn dagegen in den Yemen. Dort gelang es dem Fotografen seltene Blicke auf die angespannte Lage in dem von Leid und Armut geprägten Land einzufangen. Ohne Zweifel beweist der Fotograf, damit nicht nur sein großes Können, sondern vor allem auch Mut und unglaubliche Disziplin bei der Verwirklichung seiner Geschichten, die ein wenig mehr Wahrheit in die Welt hinaus tragen.

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