MINDGAMES: 5 Dinge, die ich in 5 Jahren Berlin gelernt habe

5 Jahre Berlin bedeuten 5 Jahre voller Höhepunkte, Tiefschläge, Freundschaften die sich oftmals wie ein Rettungsanker anfühlen und Kuriositäten, von denen man später seinen Kids erzählen wird. Um im Trubel der Hauptstadt nicht unterzugehen sollte man mal mehr mal weniger ein Paar Dinge beherzigen. Fünf davon wollen wir euch ans Herz legen, damit Berlin nicht zur Qual wird.

Du bist nicht deine Heimat, wenn du nicht willst.

,,Und, woher kommst du ursprünglich?“ wird auf jedem Event, jeder Party, jedem Geburtstag gefragt, auf dem es neue Leute kennenzulernen gibt. Dass diese Frage eine Selbstverständlichkeit darstellt, man die Zugezogenen-Diskussion aber immer noch nicht ad acta gelegt hat, führt uns die Sinnlosigkeit dieser Debatte vor Augen. Man ist zumeist aus gutem Grund in die Neue Stadt gezogen. Beruf, Studium, Der Liebe wegen oder weil der Döner in der ,,Heimat“ 4,50€ (ohne Käse!) kostet. Du bist nicht deine Heimat, du bist nicht dein Dorf und du bist vielleicht auch nicht Berlin im großen Stil, sondern all die Kleinigkeiten und Türen die du dir mit dem Umzug selbst eröffnest. Sei stolz auf diese Veränderung und definiere dich nicht durch etwas, das du hinter dir gelassen hast oder dir andere aufdrücken wollen! Selbstverständlich sollst du den Ort nicht verabscheuen in dem dich Mama, Papa oder Mama und Papa großzogen, schüttel die Frage nach deiner Herkunft bloß ab, denn von Bedeutung ist sie für dich und Berlin nun wirklich nicht.

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Support your local Crew!

Kontakte sind alles? Vielleicht wenn es um die nächste superwichtige und gewinnbringende Kampagne geht, aber sicherlich nicht wenn du abends gelangweilt, traurig oder vollkommen reizüberflutet im Bett liegst, weil die Stadt dich erschlägt und du vor lauter Möglichkeiten die Gelegenheiten verpasst. Selbstverständlich kannst du auf flüchtige Bekanntschaften setzen und am Ende alles mit dir selbst ausmachen. Aber irgendwann ist dein Kopf voll. Halte deinen Kreis klein, scheiß‘ auf die Anzahl deiner Instagram-Follower und pflege Freundschaften, die sich durch Bedingungslosigkeit auszeichnen. Sorge dafür, dass euch nicht die Vergangenheit zusammenhält, sondern die Gegenwart euer gemeinsames Projekt ist!

Kauf‘ kein Gras im Görlitzer Park!

Ehrlich, tu’s einfach nicht! Auch vom Backen damit sei abgeraten und wenn du an Karma glaubst, dann schick‘ auch keine ahnungslosen Touristen dorthin.

Gib nicht der Stadt die Schuld an deinem Scheitern!

Völlig egal aus welchen Gründen Menschen Berlin den Rücken kehren. Sollte eine Niederlage der Grund sein, dann sollte man verdammt nochmal nicht der Stadt die Schuld dafür geben. Ich glaube fest daran, dass manche Dinge nicht sein sollen und wenn man für sich merkt, dass die Rasanz einer Stadt dafür sorgt, dass man aus dem Gleichgewicht gerät, pendel dich woanders ein und versuche es später noch einmal. Scheitern wird oft mit Endgültigkeit assoziiert, was natürlich ganz großer Quatsch ist. Wenn die Psychose vom Feiern und zu vielen Drogen abgeklungen ist, dann versuch’s in 10 Jahren noch mal und fang‘ ganz neu im Prenzlauer Berg an und nenne 2 Kugeln Eis für 17€ deine Ersatzdroge!

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Sei kein Mitläufer!

Der Grat zwischen ,,seine eigenen Grenzen austesten wollen“, dem Gefühl der Verlorenheit und dem Antrieb den dir die Stadt trotz Punkt 4 in diesem Text verleiht kann sich unsagbar gut anfühlen. Mach worauf du Lust hast! Lass‘ dir ein Arschgeweih tätowieren, ernähre dich wochenlang ausschließlich pflanzlich, nur um am Ende bei Burgermeister einen drauf zu machen! Nutze die Großstadt um deine Jugend vollkommen auszuschöpfen, Geschichten zu sammeln von denen du später deinen Kindern erzählen wirst! Beherzige dabei bloß immer eine Regel: Tue nichts, worauf du keine Lust hast! Und nein, damit ist nicht der nächtliche Überfall einer Burgermeister Filiale gemeint, sondern Dinge, die dich ungewollt aus der Bahn werfen könnten. Wachse an der Stadt, sodass sie dir nicht über den Kopf wächst.