Ein Plan kann vor allem dann eine überraschende Wendung nehmen, wenn man nicht alleine Verantwortung für ihn trägt. Trotzdem kein Grund, sich dem Negativismus hinzugeben.

Pläne. Ein Wort das mit Großem verbunden wird. Pläne, das sind Dinge die noch Zukunftsmusik sind. Sie machen Angst und gleichzeitig lösen sie Freude in uns aus, auf das, was uns erwarten wird. Ein Widerspruch in fünf Akten. Enttäuschung und Vorfreude liegen da meist nah beieinander. In meiner Welt werden die kleinen Pläne bevorzugt, lege ich die Großen nämlich gerne in die Hände des Schicksals und schaue, wohin ich getragen werde. Ich rede hier in der Tat von den wirklich, vermeintlich, kleinen Plänen. Nachts um die Häuser ziehen, die Stadt von den Dächern aus betrachten, miteinander sowie füreinander da sein, gemeinsam Zufriedenheit erleben. Ist Liebe mit im Spiel, wachsen diese Pläne ins Unermessliche und bedeuten die Welt für einen – sie werden groß.

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Kar­ri­e­risten mögen nun die Hände über den Kopf schlagen und sich fragen, wie man so bloß sein Leben auf die Reihe kriegt. Infantile Träumerei, Naivität in ihrer reinsten Form. To-Do Listen existieren für mich nur dann, wenn ich nicht zu spät kommen darf und die Deadline sich wie ein zu enger Kragen um meinen Hals legt. Bisher funktionierte das immer gut. Bisher hab ich mich nie so sehr auf etwas versteift, dass es mich aus der Bahn werfen würde. Bisher.

Ich bin das erste mal das Risiko eingegangen und habe meine Pläne nicht nur in meine Hände und die des Schicksals gelegt, sondern auch in die einer anderen Person. Und nach der Vorfreude folgte die Enttäuschung. Damit muss man klar kommen. So läuft das nun mal. Und genau das sind Aspekte an diesen Plänen, die mich ängstlich und skeptisch machen. Das ist zwar scheiße aber normal, sagte man mir. Rückschläge sind normal, und genauso normal ist es auch, Pläne verwerfen zu müssen. Aber wer entscheidet eigentlich was normal ist und weshalb bin ich jetzt folglich unnormal, nur weil es mir damit trotzdem scheiße geht? Exakt, niemand. Und deshalb dreh‘ ich die Zukunftsmusik lauter und versuche, aus den Rückschlägen die Vorschläge herauszufiltern die mir zeigen, dass es richtig ist dem Schicksal ein Mal mehr zu vertrauen und schaue, wohin ich getragen werde. Vielleicht nach oben, auf die Dächer Berlins.