Sie kommen daher wie kleine Filme. Professionelle Aufnahmen in perfekter Auflösung, hervorragend ausgeleuchtet und: fast immer ohne Hintergrundmusik oder gesprochenem Kommentar. Die Anleitung ist das Video selbst. Zunächst nichts Neues, liegt, wie bei all den anderen Tutorials die du vermutlich schon von Instagram oder Facebook kennst, der Fokus auf der Zubereitung der Zutaten und einer übersichtlichen Darstellung der einzelnen Schritte.

Der Unterschied zu gängigen Kochvideos? Die Geräuschkulisse. Das Schneiden einer Zwiebel, das Braten von Speck, das Blubbern des Nudelwassers. Alles gleicht einem unfreiwilligem ASMR-Video. Dass das alles fester Bestandteil des Videos ist, wird erst beim zweiten Hinsehen deutlich. Was für viele absolute Entspannung ist, kann für den anderen schlimmste Qual bedeuten. Immerhin kennt jeder irgendwen, der auf Kaugeräusche, Schmatzen oder das Geräusch, das ölige Nudeln machen wenn man sie umrührt, nicht klar kommt.

Bekannte Youtuber stammen meist aus Korea, Japan oder China was bedeutet, dass die Gerichte die zubereitet werden eher selten auf einem europäischen Teller landen. Nichtsdestotrotz macht’s am Ende immer die Mischung, und so wandern wir Dank Autoplay von Peperoni Pizza hin zur Teriyaki Bowl und schlafen letzten Endes während der Zubereitung eines vietnamesischen Kaffees ein.

Klingt absurd? Voll. Und wie jedes andere ASMR Video kann es sein, dass nichts mit dir passiert. Keine Gänsehaut auf dem Kopf, kein einschläferndes Gefühl mit rasant eintretender Tiefschlafphase. Aber wenn doch, könnten Accounts wie Peaceful Cuisine, 꿀키honeykki oder Wife’s Cuisine deine Abendlektüre im Bett ersetzen und deine Meinung über stressige Kochsessions ein für alle mal über Bord werfen.