Der Sommer naht und alles was wir wollen ist streunern und gut essen. Gebratene Nudeln, Döner oder Burger schön und gut, kann man machen. Doch wie wär's mal mit günstigem Soul Food aus einem Land, das man sonst eher selten auf dem Schirm hat? Dem Sudan zum Beispiel. Für Einheimische aus Neukölln und Kreuzberg längst kein Geheimtipp mehr, wollen wir euch die besten sudanesischen Imbisse der Stadt ans Herz legen, damit die Erkundungstour durch den Kiez auch wirklich ein gebührendes Ende findet.

Sahara Imbiss

Betritt man den Sahara Imbiss in der Herrfurthstraße in Neukölln kommt man nicht sofort auf die Idee, dass die Besitzer bereits über die Grenzen Neuköllns hinaus expandiert haben. Alles wirkt unaufgeregt und trotzdem gerade so einladend, dass man neugierig stehen bleibt und die Menükarte studiert. Was es gibt? Erdnusssoße, frittiertes Gemüse, Halloumi, das zarteste Hühnchen und verdammt gute, saftige Falafel (denn bei Falafel kann man viel falsch machen!). So ist es nicht verwunderlich, dass der Laden in der Herrfurthstraße nicht die einzige Anlaufstelle für schlotzige und trotzdem frische Sandwiches sowie reichlich beladene Teller ist. Wer sich nicht unbedingt mit Loch im Bauch auf dem Tempelhofer Feld befindet, findet Sahara außerdem 1x in Schöneberg und ganze 3x in Kreuzberg.

Unsere Empfehlung:
Kofta & Magali (Gegrilltes Rindfleisch und frittiertes Gemüse)
Halloumi & Magali (Frittierter Halloumikäse und frittiertes Gemüse)

Sahara am Reuterplatz

Es besteht Verwechslungsgefahr, doch dieser Sahara Imbiss gehört nicht zur vorangegangenen Imbisskette. Dafür ist Sahara in Neukölln unser absoluter Favorit. Seit nunmehr 8 Jahren wird der wirklich winzige Laden (mit dennoch ausreichend Bänken, Tischen und Stühlen vor dem Laden) an der Ecke zum Reuterplatz von uns besucht. Die Jungs wissen wie wichtig gleichbleibend gute Qualität ist und beglücken und mit ausgewogenen Tellergerichten, auf denen fast immer das Soßen-Gemüse-Fleischverhältnis passt sowie Sandwiches, die nach dem ersten Biss nicht unentwegt tropfen. Hands down für den, meiner Meinung nach, besten sudanesischen Imbiss Berlins. Auf dass ihr euch bis in alle Ewigkeiten die Miete für euren kleinen Laden leisten könnt und uns weiterhin mit verdammt gutem Essen beglückt.

Unsere Empfehlung:
Sahara Spezialteller (Gegrillte Rindfleischfrikadellen, frittiertes sowie frisches Gemüse, Halloumi, Falafel, Salat und Erdnusssoße, dazu Brot)
Für Vegetarier: Nehmt den Saharateller. Der ist genauso speziell, nur ohne Kofta und kostet 5 statt 6 Euro.

Nil Sudanesische Küche

„Wir möchten die klassische afrikanische Küche weiterentwickeln. Im Sudan sehen wir immer wieder, dass sich die traditionelle Küche dort nicht weiterentwickelt. Ich versuche, mit meinen Gerichten auch dem europäischen Geschmack entgegenzukommen.“ Walid Elsayed muss wissen wovon er spricht. Mit seiner Nil-Imbisskette hat er vermutlich das geschafft, woran viele vor ihm gescheitert sind; nämlich Afrika und Europa auf einem Teller zu vereinen. Alles sehr romantisch gedacht, ich weiß. Doch wenn wir in der Kulinarik bleiben, dann sehen wir, dass sich Tradition und Weiterentwicklung nicht zwangsweise ausschließen. Die Professionalität mit der Nil Food im Internet auftritt findet sich auch auf ihren Tellern wieder. Fein gewürztes und perfekt gegrilltes Fleisch trifft wahlweise auf Fohl, gestampfter Ackerbohne, Tofu, Süßkartoffelwürfel die wie Chips schmecken und jede Menge lecker angemachtes Gemüse. Zu Finden in der Oppelner Straße 4 in Kreuzberg, direkt am Schlesischen Tor oder in Friedrichshain in der Grünberger Straße 52. Wer Walid bei der Arbeit zusehen möchte, der sollte allerdings in die Filiale in der Boxhagener Straße 27 einkehren.

Unsere Empfehlung:
Grillplatte (Köfte, Nil-chicken, Schaija, Mama-cheese, Mish, Salat und Brot.)
Für Vegetarier: Sudan Teller (Fohl, Tofu Madagaskar, Tamyia, Maniok, Nil-Finger und Salat.)
Probiert außerdem das Eis!

Khartoum

Liebes Tinder-Date, das geht raus an dich. In ewiger Dankbarkeit, dass du mir bei unserem ersten und letzten Treffen diesen Laden zeigtest und ich, wenn ich am Görlitzer Bahnhof verweile, nirgendwo anders essen möchte als bei Khartoum. Kleiner Faktencheck am Rande: Khartoum (Khartum) ist die Hauptstadt des Sudan. Und ich weiß nicht genau was es ist, aber neben Erdnusssoße, Muttabal, einer Paste aus Auberginen, wird außerdem Schmand(?) gereicht. Erstmal nichts besonderes, doch wenn man alles miteinander vermischt, entsteht auf dem Teller eine Soßensituation die ihresgleichen sucht. Alles wird in Soße ertränkt, nichts ist trocken und geht perfekt auf, sodass am Ende noch genug übrig bleibt, um das Brot darin zu tunken. Auch hier sind die Tellergerichte riesig, machen satt und versprechen zutatentechnisch absolute Vielfalt. Und ey, auch hier: keine trockene Falafel! Wer also keine Lust auf Döner oder Schnitzel, aber ebenso deftiges und günstiges Essen hat, der möge die Wiener Straße 69 besuchen.

Unsere Empfehlung:
Chicken-Halloumiteller (Gebratetes Hühnerfleisch, frittierter Halloumikäse, Salat, frittiertes sowie frisches Gemüse, Auberginenpaste, Erdnusssoße, Schmand und Brot)
Für Vegetarier: ausnahmslos jedes Sandwich. Khartoum besticht durch seine große Vielfalt an vegetarischen und veganen Gerichten.

In diesem Sinne, Guten!