“You are only young once, but you can stay immature indefinitely.”

Nicht jede Kindheit und Jugend findet in einem großen Haus samt sorgender Eltern statt und bietet dazu noch Raum für Entfaltung. Manch Kindheit ist trist und nur spärlich mit Zuwendung ausgekleidet. In gerade einmal 7 Minuten rekonstruiert Charlotte Regan gemeinsam mit einem Kindheitsfreund dessen Werdegang als Drogendealer in viel zu jungen Jahren, und nennt diesen beeindruckenden Kurzfilm ,,Drug Runner“. Anhand von geführten Interviews wird schnell deutlich, dass innerfamiliäre Probleme weiter greifen und mit der morgendlichen Portion Cornflakes nicht einfach so behoben werden können.

Wie unentbehrlich elterliche Zuneigung ist, wird insbesondere zwischen den Tatsachenberichten des Interviewten deutlich, die kein kompliziertes ,,zwischen den Zeilen“-Lesen benötigen um zügig zu begreifen, dass sich Aufmerksamkeit schnell beschaffen lässt – egal um welchen Preis. Dass dieser Preis das Verkaufen von harten Drogen ist, sucht sich vermutlich kein Mensch freiwillig aus. Erst recht nicht im Alter von 15. Fortan ist jede noch so kleine Angelegenheit und jeder größer anmutende Wunsch nach Hinwendung an Bedingungen geknüpft, die keinen Raum für eine normale emotionale Entwicklung zulassen. Charlotte Regan führt uns den absurden Alltag eines 15 jährigen Jungen vor, der mit großer Sicherheit keine Ausnahme darstellt und stellvertretend für etwas viel Größeres steht: dem Wunsch nach innerer Ordnung.