Für mich zählt Barcelona zu den Lieblingsdestinationen in Europa - und hat sich als Stadt schon längst in meinem Herzen einen festen "Ich werde immer wiederkommen"-Platz reserviert. Von daher war es nur eine Frage der Zeit, auch dem im Vorfeld hoch angepriesenen Primavera Sound Festival endlich den langersehnten Premieren-Besuch abzustatten.

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Und der achtzehnte Geburtstag des Musikfestivals in der katalanischen Hauptstadt hat alle Erwartungen übertroffen: Ein Line-Up mit Main Acts wie Björk, Arctic Monkeys, A$AP Rocky, Tyler The Creator, Lorde, Nick Cave, Jane Birkin, Beach House oder Charlotte Gainsbourg das seinesgleichen sucht, Food Stände en Masse und mehr als ausreichende Toilettensituationen verteilt auf dem weitläufigen Gelände des Parc del Forum und – für mich mit der wichtigste Punkt – ein angenehmes Publikum aus friedlich zusammen feiernden Menschen. Ein großes Lob an die Veranstalter für durchweg perfekt organisierte Tage, selbst bei kurzfristigen Ausfällen von Main Acts (Migos) und Timetable Verschiebungen. Verbesserungspotenzial liegt in meinen Augen nur in der App, die ich von anderen Festivals wesentlich durchdachter und übersichtlicher kenne.

Für die insgesamt durchschnittlichen Auftritte der Künstler trifft das Primavera Sound natürlich gar keine Schuld, deshalb folgt nun kurz meine Kritik zu den Shows & Acts:

THE GOOD
Skepta – bester Ersatz für Migos, Peggy Gou – mit der ich unendlich lang durch Tag & Nacht tanzen könnte, Vince Staples, Majid Jordan, Haim, Dekmantel Soundsystem, Tom Misch und Mavi Phoenix. Es gab noch einige solide Gigs, die jetzt nicht unbedingt erwähnenswert sind.

THE BAD
Den Preis für die schlechteste Live Performance (aller Zeiten) geht in diesem Jahr an ABRA. Aus diversen Gründen: Playback zu Singen ist so eine Sache und leider nicht mehr ungewöhnlich, aber wenn dann nicht mal mehr das passiert und auf der Bühne nur noch ein absolut verstörendes Solo-Twerking zu Musik vom Band stattfindet, dann reisst auch bei mir der Geduldsfaden. Über die unterirdischen Live-Gesangsversuche zwischendurch will ich lieber keine weiteren negativen Worte verlieren, Zeitverschwendung.

THE WEIRD
A$AP Rocky. Trotz einer Wahnsinnsbühnenshow einfach nur eine absurde Live Performance. Jeden Song maximal 1:30 Minuten anspielen, Pause, nächster Track, Pause, und das komplett über 60 Minuten. Ein wahres „Testing“, für die Nerven. Hey Kids, Finger weg von LSD. Und wo wir bei „The Weird“ sind, darf ein Name nicht fehlen: John Maus. Lasse ich einfach so stehen. Seine Fans wissen, was ich meine.

THE SURPRISE
Ich hätte es im Vorfeld kaum für möglich gehalten, doch meine größte Überraschung auf dem diesjährigen Primavera Sound war die Performance und Bühnenshow von Lorde. Nicht nur wegen dem atemberaubenden Cover von Frank Ocean’s „Lost“. Ein Feuerwerk der Emotionen, das mit dem finalen Höhepunkt „Green Light“ und Gänsehaut von Kopf bis Fuss endete. Das nenne ich einen Headliner, Bella Ciao.

THE MISSED
Leider verpasst aufgrund von Überschneidungen, Müdigkeit oder der Unfähigkeit, das Timetable richtig zu lesen: Fever Ray, DJ Koze, Four Tet, John Talabot, Mount Kimbie, Honey Dijon, CHVRCHES und Kyle Dixon & Michael Stein performing the music of Stranger Things, letztere übrigens vom Hörensagen eine spektakuläre audiovisuelle Off-Festival Show im L’Auditori abgeliefert haben.

Gracias Primavera! Ich komme im nächsten Jahr definitiv wieder, freue mich schon auf das erste Line-Up Announcement für 2019 und lasse euch jetzt mit dem offiziellen Primavera Sound 2018 Aftermovie und meinen visuellen Erinnerungen an sensationelle Tage zurück.

Adiós!