,,Find what you love and let it kill you. Let it drain you from your all.“

Es nützt nichts die Liebe erklären zu wollen. Alles was wir über sie wissen, haben wir am eigenen Leib erfahren oder als Erfahrungsberichte anderer verbucht, mit zwei möglichen Entschlüssen: sie nie wieder erleben zu wollen oder ein Leben lang nach ihr zu suchen. Liebe formt den Charakter, denn sie schreibt grausig schöne Geschichten, denen wir uns oft ausgeliefert fühlen. Und vielleicht hätte Hitchcock für seine Filme nicht in die Tiefen des Bösen abtauchen müssen, sondern schlicht eine Liebesgeschichte erzählen sollen. Denn wie auch immer wir Liebe definieren, sie kann alles sein – still, harmonisch, ausgelassen, toxisch oder zerstörerisch. Gut oder eben böse und ganz oft irgendwie beides.

Nikolaus Kohler und Nikolai Knoblauch erzählen in ihrem zuletzt produzierten Video ,,VOW – A solemn promise“ die Geschichte zweier Seelen, die sich in Berlin finden und verlieren. Und weil es nichts bringt die Liebe erklären zu wollen, zeigen sie auf wunderbare Weise die Stadien des Liebens auf. Dass Liebe und Hass in ,,VOW“ eine symbiotische Beziehung eingehen, mag zunächst als klischeebelandener Quatsch daherkommen. Wenn diese Symbiose mit wundervoll zeitgemäßen Bildern erzählt wird, kann sich jeder von uns selbst die Frage stellen, wie sehr er schon einmal im sogenannten Liebe-Hass-Klischee gefangen war, und wie lächerlich es sich am Ende wirklich angefühlt hat. Tat schon weh, mh? Denn die Liebe ist fast nie das, was sie vorgibt zu sein – sie ist viel mehr ein Gelübde an uns selbst, es immer wieder zu versuchen; mit dem Wissen um das Risiko, Kratzer davonzutragen.