Erinnert ihr euch an Kancha? Urbane Nomaden und Leder-Design aus Kirgistan? Wir haben mehrfach über das deutsch-kirgisische Label berichtet. Nun hat das junge Start Up ein wahres Schmuckstück für mein Lieblingsobjekt, die Kamera, entworfen: einen Camera Strap aus Echtleder! Der ein oder andere mag nun sagen: „Toll, ein Kameragurt! Was soll daran besonderes sein!“ Doch jeder Fotograf unter euch versteht mich – nichts macht eine Kamera schöner, als das Band, von der sie getragen wird.

Ein weiterer Grund, über die neue Kreation aus der kirgisischen Handwerksschmiede zu schreiben, ist die Kooperation mit der sozialen Onlineplattform Photocircle. Für den ledernen Gurt haben sich die beiden Social Start Up’s zusammen getan und einmal mehr bewiesen, dass Innovation immer dort entsteht, wo sich unterschiedliche Disziplinen und Akteure austauschen. Herauskam diesmal eben jener minimalistische lederne Kameragurt aus 100 Prozent verantwortungsvoller Produktion. Entworfen wurde er von dem Produktdesigner Jonas Görtz und hergestellt von Ledermeister Artur in Bishkek.

Wer Photocircle noch nicht kennt, sollte schnell ihre Homepage checken. Der kreative Onlinedienst steht für Fotokunst eine bessere Welt. Wie das? Ganz einfach: Mit jedem verkauften Bild fließt ein bestimmter Prozentanteils des Umsatzes an soziale Projekte im Ursprungsland der Fotografie. Und das nur, weil die Fotografen auf einen Teil des ihres Erlöses zugunsten der Entwicklungsprojekte verzichten. Eine ziemlich coole Idee, die mich als Fotografin sofort begeisterte.

Doch noch einmal zurück zur Kooperation zwischen Kancha und Photocircle. Aus dem Umsatz des Camera Straps gehen 3% in ein kirgisisches Projekt, das jugendliche Waisen in Kirgistan fördert und sie an ein selbstständiges Unternehmertum heranführt. Kids sind zwischen 16 und 20 Jahre alt und leben zusammen in einem Waisenhaus in der Nähe von Tokmok. Dort wird versucht sie durch verschiedene Tätigkeiten langsam in die „Arbeitswelt“ einzuführen. Die „Rückfallquote“ der Jugendlichen auf der Straße zu landen oder in bitterer Armut nachdem sie das Waisenhaus verlassen haben, ist in Kirgistan sehr hoch. Kancha schafft mit dem Projekt einmal mehr Hilfe zur Selbsthilfe und beweist, dass schönes Design mit Nachhaltigkeit und einem sozialen Denken verbunden werden kann.

Ich würde sagen, damit könnte der Camera Strap für alle Fotografen unter euch, einer erster Vermerke auf dem Weihnachtswunschzettel sind! Am besten ihr schickt an eure Liebsten gleich den Link zum Onlineshop. ;)