Ausgehend vom Bühnenstück der Tänzerin und Choreografin Pina Bausch „Palermo Palermo“ und vor dem Hintergrund der Manifesta 12 stellen die in Palermo lebenden Künstler*innen Michela Palermo, Roberta Mazzola, Adriano La Licata, Jose Florentino, Fabio Sgroi, Giorgio Vasta und Roberto Collovà die sizilianische Metropole vor. Ihre Dokumentationen des urbanen Umfelds finden als audiovisuelle Installationen, Fotografien, Hörtexte und Skulpturen Raum und stellen künstlerische Fragen über die Stadt. Analog zur Diskussion der diesjährigen Manifesta-Nomadenbiennale entwickeln sich die Kontroversen im Kontext von Migration sowie Umwelt und eröffnen einen kulturellen Dialog, der nicht nur einen Blick auf Sizilien sondern auch Europa wirft.
Co-Kurator Alessandro Pinto fasst die Gedanken zur Ausstellung und Palermos Seele folgendermaßen zusammen:
Palermo und sein Schatten, Palermo und sein reflektiertes und umgekehrtes Bild. Die Stadt und ihre Anerkennung, die Stadt und ihre Negation. Das berühmte, 1990 im Teatro Biondo präsentierte Schauspiel von Pina Bausch „Palermo Palermo“ beginnt mit einer Mauer auf der Bühne, die in sich zerbricht. Die Trümmer hingegen werden zum aktiven Teil der Szene. Alles endet ohne einen erzählerischen Zusammenhang mit einem Monolog über Gänse, die durch ihre endlosen Gebete einen Fuchs daran zu hindern versuchen, sie zu verspeisen. Hier geht es um zwei elementar gegensätzliche Kräfte: die zentrifugale Kraft, die uns aus der Stadt herauskatapultiert und zur Flucht auffordert und die Zentripetalkraft, diesem Drang zu widerstehen, um in einer Stadt mit tausend Geschichten und tausend Kontrasten zu bleiben.
Die beiden zitierten Kräfte sind der roten Faden der Ausstellung „Position Palermo Palermo“, den die Künstler durch ihre persönlichen Visionen und Fragmenten über die Stadt der tausend Gesichter wiedergeben. Ein Besuch lohnt sich!
FACTS
Was: Sonderausstellung „Position Palermo Palermo“
Wo: Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf
Wann: 5.9. – 30.12.2018 (Di bis So 11 bis 18 Uhr)
Eintritt: Frei von 17 – 18 Uhr