Fashion: Fair in den Sommer mit Folkdays

Habt ihr euch auch schon des öfteren gefragt wo die Klamotten in eurem Kleiderschrank eigentlich herkommen und welcher Aufwand hinter der Produktion des Lieblingssommerkleides steckt? Die ganze Welt redet mittlerweile über Nachhaltigkeit und Fairtrade im großen Fashion-Zirkus. Doch die wenigstens von uns können mit ruhigem Gewissen behaupten, dass der Inhalt ihres Kleiderschranks garantiert zu fairen Preisen und Löhnen produziert wurde. Dabei meine ich jedoch nicht nur an die üblichen Verdächtigen wie Primark & Co. Dass bei einem Pulli für 9 Euro nicht viel für denjenigen übrig bleibt, der ihn hergestellt hat, ist auch dem größten Einfaltspinsel klar. Allerdings gibt es heute auch oft keine Fairness-Garantie für die edlen Designerstücke, für die wir manchmal sogar tiefer ins Portemonnaie greifen. Zwar versuchen die großen Bekleidungsketten wie H&M und Zara mittlerweile mit Nachhaltigkeitskampagnen das Dilemma in den Griff zu bekommen, doch was steckt wirklich dahinter und was stellen wir uns unter Fairtrade-Klamotten vor? Sehen die nicht immer total „öko“ aus und hängen meistens im „Eine-Welt-Laden“? Quatsch! Es geht auch anders…

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Mein Favorit aus der neuen Spring-Summer Kollektion von Folkdays: Das graue Unisex-Hemd aus Marokko. Handgefertig von dem Weber Faissal und der perfekte Sommerbekleider, ob als Tunika oder sogar Kleid.

Ich habe diese Woche das kleine Berliner Label FOLKDAYS besucht und gesehen wie unglaublich sexy und edel Fair Fashion sein kann. Die Mädels rund um die Ideengeberin und Gründerin Lisa Jaspers beweisen nämlich, dass es auch anders geht: Bei FOLKDAYS bekommt man hochwertige Designerstücke von Accessoires über Schmuck bis hin zu Interior Design und mit der neuen Kollektion nun auch Mode, die alle bis zum letzten Detail handgefertigt sind. Von den meistens Teilen gibt es deswegen auch nur eine limitierte Anzahl. Das schön dabei: Hinter jedem Einzelstück steckt eine Geschichte. Also keine Markenallüren und Konsumwahn, sondern Storytelling. Deswegen ist die Webseite nicht nur ein bloßer Onlineshop, sondern gleichzeitig Reisejournal, Inspirationsquelle und Sprachrohr für die Kunsthandwerker, die hinter diesem großartigen Projekt stehen.

Es wird Zeit fair gehandelte Produkte vom ‚Eine-Welt-Laden-Image’ zu befreien.

Das Besondere: FOLKDAYS arbeitet ausschließlich mit kleinen Manufakturen und einzelnen Kunsthandwerkern in mittlerweile über zehn Entwicklungsländern zusammen. So kommt der schicke schwarze Seidenkimono aus Kambodscha, der raffinierte Silberschmuck aus Bangladesh und die mundgeblasene Karaffe, aus der uns der Margarita besonders gut schmeckt, aus Mexiko. Lisa, die Gründerin von Folkdays reist meistens selbst in die fernen Länder und abgelegenen Regionen, um neue spannende Projekte vor Ort ausfindig zu machen und die FOLKDAYS Artisans persönlich kennenzulernen. Zusammen wählen sie dann die Materialien aus und entwickeln ein Design, das eben auch im hippen Berlin auf begeisterte Augen stößt. Viele der Muster und Verarbeitungstechniken beruhen aber dennoch auf jahrhundertealten Traditionen und viel handwerklichem Geschick, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. FOLKDAYS sensibilisiert damit nicht nur für die problematischen Herstellungsprozesse in sogenannten Entwicklungsländern, sondern ermöglicht anspruchsvollen Käufern mit Sinn für Ästhetik einzigartige Designstücke zu erwerben, für die sie sonst bis ans andere Ende der Welt reisen müssten. Aus unserer Sicht eine echte Win-Win-Situation.

Besonders faszinierend fand ich dabei die Hintergründe zu den Produkten. Wusstest ihr zum Beispiel, dass der Panama Hut gar nicht aus Panama kommt, sondern aus Ecuador? Theodor Roosevelt hatte den traditionellen Hut der Ecuadorianer damals bei der Eröffnung des Panamakanals getragen und ihm so seinen Namen gegeben. Außerdem gibt es bei Folkdays ein Shirt aus veganer Eri-Seide. Was? Vegane Seide? Das gibt es jetzt auch noch? Ja genau, denn die Seidenkokons werden erst gekocht, wenn die Raupen zu Schmetterlingen geworden und sozusagen aus ihrem Nest geflogen sind. Zuletzt bin ich schließlich noch über das Kilimworks Project in der Türkei gestolpert, das ich besonders spannend fand. Hier gehen die jungen Mädchen nicht nur der traditionellen Teppichknüpfkunst nach, sondern erhalten nebenbei Bildung – ein Gut und Recht, welches ihnen sonst durch die konservativen Familienhierarchien verwehrt bleibt. Kauft man einen Folkdays Kilim, bringt man somit nicht nur Farbe in die Bude, sondern unterstützt ein wirklich tolles Projekt.

#ExploringMusic DJ maxicat x Folkdays by Dj Maxicat on Mixcloud

In jedem Fall hab ich nach dem Besuch auf Folkdays-Seite extreme Reiselust bekommen. Wenn Lisa von ihren Expeditionen berichtet, habe ich einfach Lust sofort den Rucksack zu packen und loszuziehen. Ich würde ja mal vorschlagen, ihr überzeugt euch einfach selbst und schnüffelt auf der Webseite oder dem Instagram-Kanal herum. Abgesehen von den spannenden Geschichten und wunderschönen Impressionen aus den zahlreichen Ländern gibt es obendrauf auch noch gute Musik auf’s Ohr und eine ganze Fundgrube von Ideen und täglichen Inspirationen. We like!

Onlineshop & Blog: www.folkdays.com
www.facebook.com/folkdays