Recap: Afterhours On Tour in Berlin

Ab und zu hat man das Glück in die trotzigen und doch so sorgenlosen Teenager Jahre zurückreisen zu dürfen. Ab und zu, wenn auch selten, ist der Grund dafür eine Band, ein paar schmetternde Gitarren und hunderte von euphorisch in die Luft springende Fans. Die italienische Band Afterhours bescherte mir vor wenigen Tagen einen solchen nostalgischen Moment im Berliner Club Bi Nuu: Die Musik meiner Jugend. Aufgepasst, denn ich nehme euch jetzt mit auf eine musikalische Steppvisite nach Italien.
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Back to 1985. Frontman Manuel Agnelli gründet die Band Afterhours, inspiriert von dem gleichnamigen Song der Band Velvet Underground. Während die ersten Alben noch auf Englisch sind, switcht die Kombo ab 1995 ins Italienische. Zusammen mit Marlene Kuntz prägen Afterhours wie keine andere Band die italienische Indie-Rock Szene und beeinflussten damit ganze Generationen. Mit wahren Alternative-Hymnen wie Bye Bye Bombay, Quello che non c’è oder Non è per sempre gehören sie zum Dreh- und Angelpunkt der italienischen Subkultur.

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Diese jahrzehntelange Verbindung zum Publikum spürte man während des Konzerts auch im Bi Nuu in Berlin. Kaum stimmt Agnelli die ersten Akkorde an, hatte er den vollgestopften Club auf seiner Seite. Die Performance der Sound-Manipolatoren auf der Bühne glich dabei beinahe einem transzendentalen Gesamtkunstwerk. Mit ihrem 2016 erschienen Doppelalbum “Folfiri o Folfox“ bewegten sich die Rock-Altmeister musikalisch durch die Höhen und Tiefen des Lebens, und gewährten auch mit leiseren Balladen einen Einblick in die Seele.

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Davon abgesehen war der Auftritt Afterhours vor allem eins: Laut, euphorisch und unverschämt mitreißend. Zum Ende gab es sogar gleich zwei Zugaben und auch die treuen Fans weit über 30 kamen mit den alten Hymnen auf ihre Kosten. Qualche tipo di grandezza!

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