Wie gelingt es, ein derart aufwühlendes Thema wie School Shootings in 14 Minuten angemessen zu behandeln? ,,Safety'' will nichts schönreden, keine neuen Klischees erschaffen, nichts entschuldigen und doch genau das zeigen, was viel zu oft verloren geht - die Emotionen aller Beteiligten auffangen.

Es ist immer schwierig, komplexe Thematiken auf ein paar Minuten, ein paar Zeilen oder eine Szene zu komprimieren. Manchmal geht die Idee auf, oft nicht. Was dann bleibt ist die Reduzierung auf Sequenzen und der damit fehlende Rundumblick. Fabrice Joubert, Lydia Fitzpatrick, Samuel François-Steininger und Matia Karrell haben sich einem Thema gewidmet, dass grundsätzlich nicht in 14 Minuten abgearbeitet werden sollte – und doch zeigt ,,Safety“ die Gefühlswelten derer auf, die selbst nicht wissen wie ihnen geschieht, wenn plötzlich jemand mit Gewehr und Sturmmaske durch die heimische Grundschule läuft.

Den Filmemachern ist es gelungen, verschiedenste Gefühlsebenen in kürzester Zeit einzufangen und dem Zuschauer somit einen präzisen Rundumblick über jene Schicksale zu verschaffen, die direkt in das Geschehen involviert sind. Schulkinder, Lehrer und auch Täter selbst. ,,Safety“ ist erschreckend intim, fragil und nicht zuletzt wegen der Täter-Opfer-Verbindung anders als andere Darstellungen dieser Art.