Minimalistisch kommen sie daher, die Shows von ,,COLORS''. Farbige Wände, ein Mikrofon und im besten Falle ein Instrument. Der Künstler als Mittelpunkt des Geschehens. Colors reduziert sich auf das Wesentliche, auf die Kunst. Das anti-Schnickschnack Konzept kommt an, und weil wir uns bei all den Talenten nicht für eines entscheiden konnten, hier unsere Top 5 Colors Shows aus diesem Jahr.

Rimon
,,Dust“

Rimon singt von der Art Liebeskummer, den wir alle kennen. Der Idealisierung des Gegenübers und der anschließenden Ernüchterung. Es sollte nicht so sein, aber es passiert. Vom Auseinanderbrechen zweier Gefühlswelten die sich unterschiedlich entwickelten und der Betrug, der viel zu oft nicht ausbleibt. ,,Dust“ klingt dynamisch und handelt dennoch von Stagnation und Stillstand. Rimon wirkt zart, beinahe schon feenhaft, belehrt uns aber, Gott sei Dank, eines Besseren.




Leon Bridges
,,Lions“

Leon Bridges macht keine Hits, er macht zeitlose Musik, klingt der Soul des Texaners nach einer Mischung aus vergangener Tage und lauen Sommerabenden auf der Veranda. Das Beste an ihm? Bridges inszeniert sich nicht als full time Retro-Künstler, sondern vereint mit seiner Musik und seinem Stil Modernität und musikalisches Traditionsbewusstsein. Bridges ist keine zeitgemäße Version von Sam Cooke, aber mindestens genauso cool.



Little Simz
,,Venom“

,,Her flow is so dangerous it’s almost like she’s spitting venom“ heißt es in der Kommentarspalte unter Little Simz‘ Colors Show und naja, 100% Zustimmung. Vorurteile über Frauen im Rap auch 2019 noch ein Thema, das durch Künstlerinnen wie Simz mit scharfen Lines, klarer Aussprache und Flow in Perfektion kurzerhand zunichte gerappt wird.



Joji
,,Attention“

Joji als Sprachrohr einer depressiven Generation? Mag zunächst danach klingen, hält er uns letzten Endes vermutlich bloß den Spiegel vor. Bittersüße Melancholie trifft auf Zynismus und Erfahrungswerte, die uns allen vertraut sind, nämlich die der verflossenen oder unerfüllten Liebe oder den Struggle mit sich selbst. Jojis Musik als Antidepressivum? Eine wohl zu schwerwiegende These, aber immerhin ein sehr ehrlicher Lichtblick im oftmals zu inszenierten und kommerziellen Musikbusiness.




Mayra Andrade
,,Tan Kalakatan“

Zugegeben, viel Ahnung von afrikanischer Musik haben wir nicht. Dennoch wollten wir euch Mayra Andrade nicht vorenthalten. ,,Tan Kalakatan“ klingt experimentell und neu. Nach etwas, das seinen Platz im Genre-Wirrwarr noch sucht oder gar nicht wirklich finden möchte. Moderne Elemente wie Autotune trifft auf Kapverdisches Kreol und und schürt die Lust auf Musik, die hierzulande leider viel zu wenig Beachtung findet.