HI, MY NAME IS ist der einfallslose Titel für unsere kontinuierliche Interview-Reihe mit talentierten Fotografen, Musikern, Künstlern und inspirierenden Persönlichkeiten unserer Zeit. Heute wollen wir euch Georgia aus UK vorstellen, die uns mit ihrer letzten Single "About Work The Dancefloor" ansteckte und erneut auf den Achtziger Dance-Music-Trip brachte.

Vor ihrem Konzert in Berlin trafen wir Georgia zum Interview und sprachen mit ihr über Clubkultur und musikalische Inspirationen!

Ist es dein erstes Mal Berlin?

Oh Nein! Ich glaube als ich das erste Mal hier herkam, war ich erst 18 Jahre! Freunde von mir reisten mit einem InterRail Ticket durch Europa und ihr Last Stop war Berlin. Ich kam stieß dazu und wir waren in der Panorama Bar feiern! Also im Berghain!

Ganz schön „gewagt“ mit 18!

Haha. Ja! Aber ich liebe einfach diese ganze Atmosphäre von Clubs wie diesen einzusaugen und all diese unterschiedlichen Facetten zu sehen!

Erinnerst du dich auch an deinen ersten Clubbesuch in deinem Leben?

Oh ja natürlich! Aber ein erstes Mal auf dem Dancefloor war völlig anders, weil mein Dad ein Teil der ziemlich bekannten Band Leftfield ist (Redaktion: Das Produzenten-Duo gehört zu den Pionieren der sogenannten Intelligent Dance Music!) Deswegen kam ich bereits in jungen Jahren mit der Clubkultur in Kontakt und wuchs im Prinzip schon als Kind mit elektronischer Dance Music auf. Als ich dann das erste Mal zu meinem 18. Geburtstag einen Club betreten durfte, war ich im Fabric in London. Und das war meine erste richtige Clubing Night, in der ich mit dem Gefühl der Freiheit in Kontakt kam.

Wie begann dann deine Musik-Karriere?

Ziemlich lange Zeit davor? Eigentlich schon als Kind. Es war das was ich schon immer machen wollte. Aber im Speziellen erinnere ich mich daran, dass ich einen Full Track Recorder geschenkt bekam als ich ungefähr 12 oder 13 Jahre alt war. Also einen Recorder, mit dem man auf einzelnen Kanäle eigene Tracks auf Tape aufzeichnen konnte. Im Prinzip die Basis eines jeder Produktion. Ich konnte dann auf einem Kanal das Schlagzeug auf nehmen, dann die Gitarre und Synthesizer und meine Stimme dazu. Damals begann ich mit Musik zu experimentieren und eigene Ideen zu entwickeln.

Wo kamen die Ideen für dein neues Album her?

Ich nahm 2015 meine erste Platte auf. Es wurde von der Kritik gelobt aber es verkaufte sich nicht wirklich gut. Es war sehr spezifisch und hat nicht wirklich Brücken zur Audience geschlagen. Aber ich glaube immer noch, dass es eine ziemlich coole Arbeit ist. Und ich glaube, dass das Konzept für meine letzte Platte ein wenig auf der Frustration basierte, die richtige „Formel“ zu finden. Mein Leben veränderte sich damals und ich begann ein wenig mehr Routine in meinen Lifestyle zu bringen. Du weißt schon, weniger trinken und so weiter. Ich stand um 9 Uhr auf, war um 10 Uhr im Studio und kam um 19 Uhr nach Hause. Quasi versuchte ich es als einen klassischen Nine-to-Five-Job zu sehen. Und genau durch diesen strengen Arbeitsalltag , ahbe ich mich jedoch auch wieder daran erinnert, dass es manchmal auch wichtig ist, auszugehen, Dinge laufen zu lassen, aus der Routine auszubrechen und zu sehen wohin dich das Leben einen führen kann. Tanzen gehen eben!

Drei Wörter, die deine Musik beschreiben…

Exzentrisch, Gedanken anregend und Electronic Pop.

Für deine letzte Single „About Work The Dancefloor“ hast du mit der Fotografin Nancy Honey zusammengearbeitet. Wie kam es zu dieser Kooperation?

Weißt du Nancy is so unglaublich inspirierend und so ein individueller Spirit, dass ich sehr froh bin, dass du mich danach fragst. Die Idee mit Nancy zusammenzuarbeiten kam von meine Creative Director Johnny Lou. Da, Jamie Hawkesworth, der die Fotos meines ersten Albums machte mittlerweile so erfolgreich und busy ist, mussten wir jemanden finden, der Lust hatte das neue Abum zu begleiten und gleichzeitig zu mir passte. Und Johnny hatte die Idee die Fotos im Stil von Nancy Honey zu machen, Social Fashion etc. So haben wir ihr das Album gesendet und sie liebte es. Sie lud uns ein b ih zu Hause vorbeizukommen und gewährte uns einen Einblick in ihre Archive. Und ich konnte dann einige Fotos daraus selber auswählen! Das war absolut fantastisch!

Dein Sound ist ziemlich eklektisch. Woher nimmst du deine Inspirationen?

Für das neue Album war es definitiv Depeche Mode. Generell habe ich viel in die Achtziger zurückgeschaut. Auch auf Kate Bush zum Beispiel, Detroit Techno und Chicago House der damaligen Zeit. Die ersten RnB Platten inspirierten mich und das Songwriting von Joni Mitchell. Und einfach auch die Klassiker wie Neil Young. Und ich hatte das erste Mal Genesis gehört! Ich bin einfach eine Musiksammlerin und habe lange Zeit in einem Plattenladen gearbeitet. Deswegen sind auch meine musikalischen Wurzeln sehr schwer zu definieren. Ich suche nach Musik aus der ganzen Welt, habe eine riesige World-Music-Collection und werde oft von Sounds und Texturen inspiriert. Ich liebe Platten, die das Publikum dazu bringen neue Dinge zu hören.

Künstler mit denen du gern unbedingt einmal zusammenarbeiten würdest?

Kanye West, Kate Bush und Missy Elliott. Immer! Und ich würde gern auch mit Martin Gore von Depeche Mode zusammenarbeiten. Weißt du, ich würde gern einfach einmal sehen, wie diese Menschen im Studio an die Arbeit gehen.

Dein Lieblingssong im Augenblick?

Ich liebe derzeit Sunflower von Post Malone. Ich bin besessen von diesem Lied! Und auch Promised Land von Joe Smith!

Was steht als Nächstes an?

Einige Konzerte spielen und zeitgleich arbeite ich an anderen Projekten, die sehr spannend sind. Leider darf ich noch nicht darüber sprechen, aber ich kann es kaum erwarten und du wirst sie früh genug hören! Es ist wirklich faszinierend mit anderen Musikern zusammenzuarbeiten. Letztes Jahr war ich mit Damon Albarn von Arica Express in Südafrika. Das war das erste Mal, dass ich mit jemanden kollaborierte und es hat das Feuer in mir entfacht!

Last but not least: Deine Frage.

Mit welcher Zutat kochst du am liebsten?